25.04.2017

Ein schöner Tag

Von Godi Huber
Hey, was für ein schöner Tag, denkt Herr B. Er holt sein E-Bike aus dem Keller und fährt der Sonne entgegen.

03.05.2016

Hommage an Mona Lisa oder Wie der Freund einer Freundin eines guten Bekannten das Glück suchte und schliesslich auch fand

Von Godi Huber
Es war einmal der Freund einer Freundin eines guten Bekannten, Adrian von Gutenberg genannt. Dieser hatte sich schon früh auf die Suche nach dem Glück gemacht und dabei eine lange Reise voller Abenteuer zurückgelegt.

12.03.2016

Alter Ego

Von Cornelia Bohnet
Wenn ich es zugelassen hätte, mein Alter Ego läge längst im Winterschlaf. Wenn ich mit ihm aus dem Haus will, mache ich es wie eine Bärenmama mit ihrem Jungen: Ich packe es im Nacken und schleppe es hinaus, und es sträubt sich nicht einmal dagegen. Insofern ist das Zusammenleben mit meinem Alter Ego leicht. Es bietet quasi von Berufs wegen keinen Widerstand.

14.02.2016

Der Olivenbaum

Von Lydia Graf-Dietrich
Er ist über 700 Jahre alt und fünf Meter hoch.
Das steht auf dem Schild.
Es ist ein Olivenbaum.

17.01.2016

Zweisame Winterabende

Von Isabelle Fleischmann
Ruhig liegt die Katze da, halb auf dem Bauch, halb auf der Seite, die Vorderpfoten unter der Brust eingerollt. Den Kopf aufgerichtet, blickt sie erhaben wie eine Sphinx in die Runde, beobachtet mit ihren grünen Augen, was um sie herum vor sich geht.

19.12.2015

Die Eistänzerin

Geschichte zum Bild: Winter (Eislauf), Wassily Kandinsky (1866-1944)
Von Godi Huber

In der Erinnerung dreht sich alles.

Fröhliche Menschen, dunkle Bäume voller Schnee, blauer Himmel, blankes Eis; Männer und Frauen in farbigen Gewändern, überall Lachen, leise Musik in der Ferne; Eislaufen auf dem zugefrorenen See.

11.07.2015

Die Frau im Spiegel ...

Von Godi Huber
Die Frau im Spiegel streicht sich die halblangen Haare zurück, bindet sich den dunkelblauen Bikini um und lächelt ein verlegenes Lächeln. Sportlich elegant, und die Grösse passt immer noch; Jean würde sie reizend finden.

15.02.2015

Wilder Andrist


Von Godi Huber
Es war 500 Jahre in der Zukunft. Die Menschen hatten sich aus Angst vor Felsstürzen, Hochwasser und wilden Tieren in die Städte zurückgezogen. Umgeben von dicken Mauern und in klimatisierten Häusern, schien es ihnen an nichts zu fehlen. In der Stadt am Ende eines grünen Tals lebte ein junger, ungewöhnlich kräftiger Mann. Sie nannten ihn Andrist.

15.01.2015

Anthony

Von Godi Huber
Das Licht des Mondes zwängt sich durch die schräg gestellten Lamellen, schwebt durchs Zimmer, streicht über ein feines Gesicht.

Die Frau schläft, den Kopf tief im weichen Kissen, die dunklen Haare zerzaust, der Atem leicht wie eine Feder.